In der Frühen Neuzeit waren Selbsttötungen als Handlung gegen Gott, Natur und Gesellschaft in weiten Teilen Europas gesellschaftlich stigmatisiert und kriminalisiert. Je nach Zuschreibung zu einer dieser beiden Kategorien variierten der weitere Umgang mit dem toten Körper und die Frage, welche Sanktionen verhängt wurden. Anzunehmen ist, dass in der religiös aufgeladenen Atmosphäre des Jahrhunderts für potentielle SuizidentInnen die Frage nach den Heilsaussichten im Jenseits mindestens ebenso wichtig war — wenn nicht sogar wichtiger — als der Umgang mit dem Leichnam und den materiellen Gütern. Um ihr Seelenheil nicht diesem Risiko auszusetzen, bemächtigten sich daher manche Frauen und Männer der Todesstrafe und instrumentalisierten diese für ihre eigenen Bedürfnisse. Die Vollstreckung der Todesstrafe bot demnach nicht nur einen von einem Professionisten durchgeführten sicheren Tod, sondern auch eine erstklassige seelsorgerische Vorbereitung darauf. Diese Kombination wurde von vielen ZeitgenossInnen als eine Garantie für den Eintritt in das Himmelreich aufgefasst. Die Logik all jener, die durch das Verüben eines Schwerverbrechens gezielt ihre Hinrichtung provozierten, basierte somit auf zwei Voraussetzungen: zum einen auf der religiös-gesellschaftlichen Verurteilung von Suizid und der damit verbundenen Unsicherheit das Seelenheil betreffend. Sowohl im zeitgenössischen Kontext als auch in der aktuellen Forschungsliteratur kursieren verschiedene Begrifflichkeiten, die dieses Phänomen benennen. Semantisch umfassen diese Begriffe allerdings nicht nur das oben geschilderte Phänomen, sondern alle erdenklichen Möglichkeiten, wie jemand aktiv oder passiv seinen eigenen Tod herbeiführen kann. Diese Variante scheint tatsächlich eine der häufigsten gewesen zu sein bzw. Wesentlich für das von mir beschriebene Phänomen ist aber, dass nicht ein willkürlich gewähltes Individuum, sondern die weltlichen und geistlichen Obrigkeiten im Rahmen einer kreativen Justiznutzung wider Willen zu Handlangern gemacht und die Hinrichtungsrituale instrumentalisiert wurden. Sie beschreibt meines Erachtens am adäquatesten, worauf der Fokus liegen sollte, indem sie erstens auf den Aspekt der Selbsttötung, zweitens auf die Offenheit in Hinblick auf das gewählte Schwerverbrechen sowie drittens auf die intendierte Art zu sterben — nämlich durch obrigkeitliche Hinrichtung — verweist. Als abgrenzbarer Forschungsgegenstand geraten folglich nur jene Praktiken in den Blick, bei denen Frauen und Männer aus Kalkül und mit der Absicht ihr eigenes Leben zu verwirken, ein mit der Todesstrafe geahndetes Verbrechen begingen, um ihr Leben durch die Hand des Scharfrichters zu beenden. Wenngleich indirekte Selbsttötungen durch Todesstrafe unter FrühneuzeithistorikerInnen kein völlig unbekanntes Phänomen sind, hält sich die Forschung darüber noch in überschaubaren Grenzen. Bisherige Studien dazu stammen primär aus dem anglo-amerikanischen und skandinavischen Raum und legen einen geographischen Fokus auf den Norden Europas. Darüber, dass es sich dabei um nur eine, wenn auch besonders spektakuläre Variante handelt, scheint Konsens zu herrschen. In der Forschungsliteratur genannt werden immer wieder auch andere Vorgehensweisen, um zum Tode verurteilt zu werden, wie beispielsweise Brandstiftung, Geldfälschung, Landesverrat, Bestialitas oder Verbrechen gegen die Religion. Wenngleich Fälle in ruralen Gebieten nicht unbekannt sind, scheint es sich doch primär um ein urbanes Phänomen zu handeln, das häufig clusterartig auftritt, was einen starken Nachahmungseffekt vermuten lässt. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass es sich dabei um eines der wenigen Verbrechen handelt, bei dem ein eindeutiger Frauenüberhang festzustellen ist. Fest steht, dass diese Form der indirekten Selbsttötung im Widerspruch zu der Annahme steht, wonach schwere kriminelle Handlungen von Frauen — im Vergleich zu jenen von Männern — weniger häufig gewesen seien bzw. Die bis dato einzige Monographie zu indirekten Selbsttötungen durch Todesstrafe stammt vom dänischen Historiker Tyge Krogh und fokussiert einzig die Variante Suizidalmord. Abgesehen von wenigen Randnotizen in kriminalitätshistorischen Forschungen gibt es bis dato allerdings keine genaueren Untersuchungen zu indirekten Selbsttötungen durch Todesstrafe im frühneuzeitlichen Wien. Dies überrascht auch deshalb, da in und über Wien tätige HistorikerInnen wie Peter Csendes und Susanne Hehenberger bereits vor einigen Jahren auf das auffallend häufige Auftreten von Morden an fremden Kindern einerseits, und Verbrechen gegen die Religion andererseits hingewiesen haben. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass sich gerade das frühneuzeitliche Wien als Ausgangpunkt für weitere Untersuchungen anbietet. Ausgehend von dokumentierten Fällen könnte in einem ersten Schritt ein Verzeichnis angelegt werden, das indirekte Selbsttötungen durch Todesstrafe systematisch erfasst und Informationen zum Sozialprofil der TäterInnen, v. Die Quellenbasis dafür bilden das Wienerische Diarium [22]die in der Wienbibliothek überlieferten gedruckten Todesurteile [23] sowie ein Www Huren Net Leipig Kathy 50 der Totenbruderschaft von — geführtes Verzeichnis über die von ihren Mitgliedern zur Hinrichtung begleiteten MaleficantInnen. In der Analyse sollte der Fokus darauf gelegt werden, ob eine spezifisch katholisch-konfessionelle Prägung des Phänomens feststellbar ist und wenn ja, auf welche Art und Weise sich dies manifestiert. In diesem Zusammenhang erscheint es Www Huren Net Leipig Kathy 50 vielversprechend, das Augenmerk auf die Verflechtung von religiösen Heils Vorstellungen, obrigkeitlicher Umsetzung von Recht und Gerechtigkeit sowie individueller agency der historischen AkteurInnen zu legen. Ein weiterer Themenschwerpunkt könnte um die Kategorie Geschlecht oszillieren. Hier gilt es einerseits zu eruieren, ob sich der oben genannte Frauenüberhang auf Suizidalmorde beschränkt, oder auch in anderen Formen indirekter Selbsttötung durch Todesstrafe zutage tritt. Zu fragen wäre, ob geschlechtsspezifische Unterschiede in der Bestrafung bzw. Auch in Hinblick auf die Frage nach den religiösen Heils Vorstellungen könnte sich eine geschlechtersensible Perspektive als produktiv erweisen. Erste Recherchen und die stichprobenartige Sichtung von Quellenmaterial legen jedenfalls den Schluss nahe, dass indirekte Selbsttötungen durch Todesstrafe auch im frühneuzeitlichen, katholisch geprägten Wien für Aufsehen sorgten. Exemplarisch genannt seien Jeffrey R. Kriminalitätshistorische Studien Www Huren Net Leipig Kathy 50 Jahrhundert, ed.
Person :. Andererseits ist das liberale, weltoffene, kosmopolitische Image Israels insbesondere mit queeren, schwulen und lesbischen Räumen in Tel Aviv assoziiert. Diese Kombination wurde von vielen ZeitgenossInnen als eine Garantie für den Eintritt in das Himmelreich aufgefasst. August , CA III S. Die Regeln des Überlebens haben sich geändert Antilopenherden in Südafrika und Fledermauskolonien a
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