Der vorliegende Text wurde anhand der erschienenen Buchausgabe so weit wie möglich originalgetreu wiedergegeben. Typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert. Ungewöhnliche und regional gefärbte Schreibweisen bleiben gegenüber dem Original unverändert. Das Inhaltsverzeichnis wurde vom Bearbeiter der Übersichtlichkeit halber an den Anfang des Textes verschoben. Das Original wurde in Frakturschrift gedruckt. Passagen in Antiquaschrift werden im vorliegenden Text kursiv dargestellt. Abhängig von der im jeweiligen Lesegerät installierten Schriftart können die im Original gesperrt gedruckten Passagen gesperrt, in serifenloser Schrift, oder aber sowohl serifenlos als auch gesperrt erscheinen. Kandidaten der Theologie Generalsekretär des evangelisch-sozialen Kongresses in Berlin. D ie nachstehenden Mitteilungen sind auf Grund ausführlicher Notizen, die ich während meiner Arbeiterzeit aufgezeichnet habe, gemacht worden. Die Lückenhaftigkeit meiner Mitteilungen gestehe ich zu. Das ist bei einem nur dreimonatlichen Studium selbstverständlich. Was ich aber gesehen und gefunden habe, habe ich mit der Objektivität darzustellen versucht, die nur immer einem Menschen möglich ist, der nicht aus seiner Haut heraus kann. Ich warne dann noch ernstlich vor einer Verallgemeinerung der von mir gefundenen Ergebnisse. Ich habe das Buch meinen ehemaligen Arbeitsgenossen in der Fabrik gewidmet als ein Zeichen des Gedenkens, der aufrichtigen Liebe und Zuneigung, die ich immer gegen sie hegen werde. Ich bitte sie dringend, es mir nachzuthun, allein oder zu zweien, aber mit offnem Visier, zu keinem andern Zwecke, als die ärmern Mitbrüder und ihre Lage, ihre Gedanken, ihr Sorgen und ihr Sehnen kennen zu lernen, ihnen durch solche Opfer die Liebe und Achtung zu zeigen, auf die sie einen Anspruch haben, und im künftigen Berufe dann vorurteilslos Geiser Straße 31 Chemnitz Nutten ernst da für sie einzutreten, wo immer sie recht haben. A nfang Juni des vorigen Jahres hängte ich meinen Kandidatenrock an den Nagel und wurde Fabrikarbeiter. Seit Jahren für das Studium der sozialen Frage vom religiösen und kirchlichen Standpunkte aus erwärmt, war es vor allem eines, das mich bisher einen klaren Blick, ein sicheres Urteil, einen festen Haltepunkt zu gewinnen immer wieder verhinderte: die zu geringe Kenntnis der Wirklichkeit, der thatsächlichen Lage derer, um derentwillen wir eine soziale, eine Arbeiterfrage haben. Zwar giebt es [S. Aber wer verbürgte mir die Richtigkeit der gegebenen Darstellungen? Wo ist die Wahrheit? Bei dem Optimisten, der die Lage der Arbeiter als durchaus nicht so erbarmungswürdig schildert, oder bei dem Pessimisten, der alles Schwarz in Schwarz sieht und die Zukunft nur als Revolution? In den sozialdemokratischen Schriften, die, so scharf und bedeutungsvoll ihre Kritik an den bestehenden Verhältnissen auch ist, doch für nichts weniger als unparteiisch und sachlich gelten und, fast alle Agitationsschriften, jedenfalls wissenschaftlichen Wert nicht beanspruchen können? Oder gar in unsrer periodischen und Geiser Straße 31 Chemnitz Nutten, die beinahe durchgängig Parteipresse ist und als Vertreterin bestimmter Interessengruppen die Dinge immer nur von ihrem einseitigen, egoistischen Interessenstandpunkte aus zu würdigen und zu Gunsten ihrer Partei auszubeuten geneigt ist? Oder endlich in den Schriften von Geistlichen? Und eben das war es, was ich vor allem wissen wollte, um darauf mein weiteres Studium und meine spätere Arbeit bauen zu können: die volle Wahrheit über die Gesinnung der arbeitenden Klassen, ihre materiellen Wünsche, ihren geistigen, sittlichen, religiösen Charakter. Wie aber ergründen, was sich so gerne dem forschenden Auge entzieht? Wie malt sich eigentlich die Welt in den Köpfen dieser Leute, die nun schon seit Jahrzehnten vielleicht unter dem Einflusse der sozialdemokratischen Führer stehen? Welches sind, eine Frucht jener Agitation, ihre sozialen und politischen Vorstellungen, welches ist ihr sittlicher Charakter, ihr innerstes religiöses Empfinden, die Stellung der Einzelnen zur Kirche? Haben sie überhaupt noch religiöse Bedürfnisse? Und wenn, auf welchem Wege können sie ihnen am besten befriedigt werden? Das alles konnte ich nur an der Quelle, selbst Arbeiter unter Arbeitern, erfahren. Also — heran an die Quelle! Als ich um die Mittagszeit in Chemnitz einzog, war ich, absichtlich ohne bestimmten Plan, völlig dem Zufall überlassen. Ich fragte, um mich zu orientieren, einen an der nächsten Ecke postierten Schutzmann, ob er mir vielleicht sagen könnte, wo man hier Arbeit nachgewiesen erhielte. Was sind Sie? So war mir der weitere Weg gewiesen. Ich fragte mich nach der Zentralherberge durch. Die Herberge war zugleich Arbeitsnachweisstelle und gehörte räumlich zum Geiser Straße 31 Chemnitz Nutten des, wenn ich recht berichtet bin, freisinnigen Chemnitzer Arbeitervereins. Das vordere Zimmer der Herberge war mit einigen jungen Leuten in Sonntagskleidern und mit mehrern Handwerksmeistern besetzt, die hier auf zureisende Gesellen warteten. So ging ich ins hintere. Dort sah es noch öder aus. An den Wänden hingen viele Plakate mit Adressen von Herbergen der verschiedensten Städte. Es waren nur vier Mann in diesem Zimmer.
Redaktionelle Hinweise. Nebenbei sieht man sicherlich immer noch einige junge, schwangere "Damen" mit ihren Freunden kinderwagenschiebend durch die Stadt spazieren gegen Mittag bzw. Ach ja, in diesem Zusammenhang fällt einem auch ein Name ein:. Da gibt es keine grauen Betonschluchten mehr. Schnell wurde klar, ein Transport wäre zu gefährlich und zu teuer.
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lcb. - VIII, Seiten: Illustrationen ; Neue Generation - Neues Erzählen. er Jung-Geflügel! Die deutsche Prosa-Literatur in den achtziger Jahren. Straße für Straße, Laut um Laut, und wo immer eine Sehnsucht den Blick hebt, die Schritte um eine unbekannte Ecke lenkt, geben neue Aus. Knowledge construction in late antiquity / edited by Monika Amsler. garant. Ein Vorwort. Anfunft. Resepte gratis geiser Straße Don Joh. Brauno, eigi Fahnenfabrik Franz Retech,. Valet 10 Ueberall zu haben. []. Die Kritik an der neuesten deutschen Literatur ist in. - Berlin: De Gruyter,.Ein Schneider, der einen Rock machen kann, kommt immer durch. Nur einmal erlebte ich einen Fall, in dem die angebliche Freiwilligkeit nackter Zwang war. Oder kennt einer von euch einen im Raum Chemnitz angestellten Ingenieur der Euro oder mehr Jahresbrutto verdient? Nur an dem schon oben geschilderten freundlichern, hellern Ende war es auch in dieser Beziehung besser. Oder aber, der Verfasser ist selbst einer derer, die an den stalingradähnlichen Front in Chemnitz gescheitert sind Bein, Hirn oder Frau verloren und die nun versuchen, ihren spätpubertären und kleinrevolutionären Rachefeldzug gegen die östlichste Zitadelle in der Achse des Bösen über den Online-Teil der Taz führen. Das ist eher eine Luege! Wir bekamen sie nirgends. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Dann das Volontariat bei einer technischen Fachzeitschrift in München. Es herrschte ein merklich andrer Ton als auf jenem eben geschilderten sozialdemokratischen Kinderfeste. Chemnitz muss man intensiver kennenlernen um es zu mögen- das hat der Autor offensichtlich versäumt. Das wäre ja peinlich. So mager die Ausbeute beim Lesen der Satire, oder was immer es sein sollte, ausfällt, umso mehr lohnt es sich den Blick auf die Kommentare der Leser zu richten. Ganz ehrlich, eine Stadt auf deren Homepage am heutigen Tage die Topmeldung "Die beliebtesten Namen waren wieder Marie und Sophie sowie Ben und Paul" ist, hat kein Format. Ich habe 10 Jahre in Chemnitz gelebt- sicher keine schöne Stadt im Allgemeinen, sie hat aber ihre schönen Seiten und Ecken. Über eines sind wir uns sicher alle einig, mit Satire hat dieses Schriftstück absolut nichts zu tun. Eines Sonntags sollte es bei ihm als besondre Delikatesse Hundebraten geben. Keine Richtigstellung, sondern eine witzige, sarkastische, pointenhaltige Glosse zum gleichen Thema. Eine örtliche Reinigungs- und Call-Center-Branche hält dutzende Aufstockerjobs bereit und viele leerstehende, billige Plattenbauwohnungen gibt es auch. An den Wänden hingen viele Plakate mit Adressen von Herbergen der verschiedensten Städte. Nun ist es kontinuierlich weiter gegangen. Wie harmlos man sich da freute, zeigt ein originelles Spiel, das mir neu war. Literarische Agenturen. Von Bedeutung ist vor allem der Eindruck, den dieser Vorgang auf die Zurückbleibenden machte. Der alte Fritz hätte gesagt: Jesus lieb haben, wäre mehr wert denn vieles Wissen. Wir waren zu DDR oft. Nun, man kann sicher alles so schreiben, auch in der überspitzten Form. Jenes pflegten vor allem die ältern verheirateten, darum sparsamen, dies die unverheirateten Leute zu thun. Denn ich habe sie selbstverständlich nur von den Leuten selbst und kann darum für ihre genaue Richtigkeit nicht bürgen. Ein Musterbeispiel für polemischen Journalismus ohne Recherche bzw. Dieser Zusammenhang bestimmte Aussehen und Anlage unsers Ortes. Die Fälle waren nicht vereinzelt, in denen sie stundenweit bis nach Hause hatten. Stellt sich auch die Frage, wie fit er in der eigentlichen Materie ist - wurde die Stadt nicht von Linken herunter gewirtschaftet und jetzt schreibt ausgerechnet die TAZ einen so vernichtenden Artikel? So gab es z. Wenn jeder sich an seine eigene Nase fasst oder