Mussten im Mittelalter wirklich Bräute nach der Heirat zunächst mit ihrem Herren schlafen? Die Existenz des sogenannten ius primae noctis ist sehr umstritten. Wenn es um das sogenannte Recht der ersten Nacht geht, in offiziösem Latein ius primae noctis, sind wir uns einig: Das waren finstere Zeiten, als Sex Vor Der Ehe Im Mittelalter angeblich berechtigt waren, nach Hochzeiten unterstellter Personen selbst die erste Nacht mit der Braut zu verbringen. Diese juristisch sanktionierte Vergewaltigung soll es bis weit in die Neuzeit gegeben haben. Das menschenverachtende Gesetz berechtigte angeblich den Herrn, der auf dieses Hoheitsrecht verzichtete, von seinen Untertanen eine finanzielle Entschädigung zu verlangen: den sogenannten Stechgroschen. Das angebliche Herrenrecht scheint europaweit verbreitet gewesen zu sein: Im englischen bzw. Dürftige Beweislage Natürlich gab es in der Geschichte immer wieder weltliche oder gar geistliche Grund- und Gerichtsherren, die in den streng hierarchisch geordneten Gesellschaften der Antike, des Mittelalters oder der frühen Neuzeit ihre Machtstellung ausnutzten und ihre Leibeigenen oder Untergebenen bedrängten, missbrauchten und vergewaltigten. Fraglich ist allerdings, ob ein derartiges verankertes und verbrieftes Recht in der Geschichte jemals wirklich existiert hat. Viele Dokumente aus dem Mittelalter, die als angebliche Beweise für das Vorrecht auf Entjungferungen angeführt werden, beziehen sich in Wirklichkeit auf andere Dinge: Oft geht es in den alten Texten um spezielle Steuern, die die Bauern an ihre Herren zahlen mussten, um überhaupt heiraten zu dürfen und eine eigene Familie gründen zu können. Viele kritische Berichte über das angebliche Herrenrecht stammen zudem aus der Zeit der Aufklärung im Jahrhundert und zielten darauf ab, die alten Feudalherren mit ihren angeblich barbarischen Sitten zu diskreditieren. Das erste Mal wird das Recht im Mittelalter um in einer Quelle aus der Abtei von Mont-Saint-Michel erwähnt. Es handelt sich dabei um ein Versgedicht, in dem das harte Leben der Bauern in der Gemeinde Verson und die vielen Forderungen ihrer Grundherren angeprangert werden. Erwähnt wird, dass ein Bauer angeblich seinem Herren Geld dafür bezahlen musste, dass er seine Töchter verheiraten durfte, da die Mädchen sonst von diesem vergewaltigt würden. Auf den ersten Blick wird die Barbarei und Tyrannei der weltlichen Feudalherren angeprangert, aber in Wirklichkeit handelt es sich um ein satirisches Gedicht. Die Verfasser, wohl Benediktinermönche der Abtei von Mont-Saint-Michel, verfolgten nämlich eine ganz bestimmte Absicht und nutzten die Verse als politisches Instrument: Sie wollten Gebiete anderer Feudalherren in ihre eigenen Ländereien überführen. Daher behaupteten sie, dass es unter den Mönchen gerechter zugehe und es für die Bauern profitabler wäre, im Herrschaftsbereich der Mönche zu bleiben oder sogar dorthin zu ziehen. Auf der Iberischen Halbinsel sind die Belege für die Existenz eines derartigen Rechts der ersten Nacht ebenfalls eher dürftig. Erhalten sind zum Beispiel zwei Texte aus der Zeit von König Alfons X. Die Mönche der Abtei Mont-Saint-Michel prangerten im Jahrhundert die Feudalherren an — nicht ohne politischen Hintergedanken. Der stärkste Sex Vor Der Ehe Im Mittelalter für das Bestehen eines Herrenrechts der ersten Nacht ist im mittelalterlichen Spanien im sogenannten Schiedsspruch von Guadalupe von zu finden, mit dem die Feudalherren und Bauern Kataloniens nach einem langen Konflikt Frieden schlossen. Obwohl die Bedeutung des Textes keinen Zweifel zu lassen scheint, ist die Sache komplex. Damals antworteten die Feudalherren, dass sie niemanden kennen würden, der einen solchen Dienst verlange, dass sie aber, wenn es diese Regel gebe, damit einverstanden seien, diese abzuschaffen. Vielleicht leugneten diese Adligen damals Praktiken, von denen sie sehr wohl wussten. Es könnte aber auch sein, dass man hier vorsorglich ein Herrschaftsrecht aushebeln wollte, das tatsächlich so aber nie existiert hat. Wenn es das ius primae noctis gegeben haben sollte, ist es merkwürdig, dass sich in den königlichen Archiven dazu keine weiteren Hinweise finden. Daher kann man davon ausgehen, dass das Herrenrecht ein Mythos war. Spätestens seit dem Jahrhundert diente die Geschichte in Westeuropa als politische Waffe gegen die Feudalherren. Im Jahrhundert wurde sie von Juristen gezielt genutzt, um das Ansehen der niederen Grundherren vor Ort herabzusetzen — oft zugunsten der Krone und des Hochadels, die mit dieser Schicht im Konflikt waren. Ursprünglich gab es dem Herren die Macht […], mit der Ehefrau im Bett zu sein. Dass sich der Mythos bis heute hält, liegt Sex Vor Der Ehe Im Mittelalter daran, dass das Mittelalter allgemein als unbarmherzige, dunkle Epoche gilt. Aber das war es nicht mehr als andere Zeitalter auch. Verpassen Sie keine Ausgabe mehr: Sichern Sie sich die nächsten 2 Ausgaben zum Sonderpreis! National Geographic National Geographic. Geschichte und kultur Tiere Wissenschaft Umwelt Reise und Abenteuer. Geschichte und Kultur.
«Sex vor der Ehe gab es schon immer»
Mittelalter: Sex als Medizin - Spektrum der Wissenschaft Praktiken. Ehelicher Geschlechtsverkehr, der auf die Zeugung von Nachkommen ausgerichtet war, wurde als erforderlich angesehen und war erlaubt. «Sexualität ausserhalb der Ehe galt als Unzucht und musste verfolgt werden. Unehelicher Sex und uneheliche Kinder wurden kriminalisiert». Geschichte der Ehe - Ehe für alle, aber nicht für immer - Kultur - SRFIn Eschenbach übernachtete der Konstanzer Domherr Balthasar von Hertenstein. Aus der Beziehung gingen drei Söhne hervor, für die der Vater mit Dispensen die Weichen für eine erfolgreiche Karriere stellte. Aus dem Archiv: Die Schweiz diskutiert über ein neues Eherecht. Das Magazin zur Geschichte Baden-Württembergs. Sie wehrte sich jedoch erfolgreich, und der Mann kehrte mit leeren Händen zurück zum Gericht.
Die Ehe im Mittelalter
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